Sport wirkt wie ein Medikament auf den Körper und die Psyche. So kommen männliche Sportmuffel auf Touren – jenseits des Leistungs- und Erfolgsgedankens!
Männer gelten als das „starke Geschlecht“. Dabei sind sie oft Gesundheitsmuffel. Sie sind häufiger übergewichtig, nehmen seltener Vorsorgeangebote wahr, haben oft mehr Stress im Job und eine kürzere Lebenserwartung als Frauen. Doch Bewegung hält nicht nur den Körper fit, sondern hilft auf der männlichen Psyche. Wichtig ist: Suchen Sie sich eine Sportart, die Ihnen wirklich Spaß macht. Das kann Radfahren, Wandern, Schwimmen oder Joggen sein. So bleiben Sie auch eher am Ball. Gut sind auch Mitstreiter beim Sport, die den inneren Schweinhund überwinden helfen.
Männersport – nicht übertreiben
Unabhängig davon, ob Sie schon Sport treiben, früher körperlich aktiv waren oder jetzt erst einsteigen – vor allem Männer im mittleren und höheren Lebensalter profitieren von sportlicher Betätigung. Allerdings betrachten viele Männer jegliche Art von sportlicher Aktivität meist unter dem Leistungsgedanken, der Erfolgsorientierung und dem Sich-Miteinander-Messens. Dies ist vor allem für langjährige Sportmuffel oder Männer, die nur unregelmäßig Sport treiben, ein Gesundheitsrisiko. Sie sollten es also auf keinen Fall übertreiben! Denn die Folgen einer zu intensiven sportlichen Belastung können neben Sportverletzungen und Reizerscheinungen am Bewegungsapparat auch potenziell gefährliche Überlastungen des Herz-Kreislauf-Systems sein – in seltenen Fällen bis hin zum Plötzlichen Herztod.
Denken Sie daran, dass Sport nur so gesund ist, wie Sie ihn betreiben: Wenn Sie laufen gehen, muss es nicht gleich ein Marathon sein.
Sport für Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit
Grundsätzlich gibt es zwei wichtige Trainingsbereiche: Ausdauer und Kraft.
Ausdauertraining: Ihre Ausdauer können Sie mit Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Wandern stärken. Eine kontinuierliche Bewegung über einen längeren Zeitraum sorgt dafür, dass der Körper Endorphine – also körpereigene Opiate beziehungweise Glückshormone – freisetzt. Nach einer längeren Ausdauerbelastung kann sich eine euphorisierende Wirkung einstellen.
Krafttraining bringt schnell sichtbare und spürbare Effekte. Eine kräftige Muskulatur erhält außerdem leistungsfähig. Aber: Das Training bringt nur etwas, wenn Sie sich täglich nicht bis zur völligen Erschöpfung zu belasten. Ihr Körper wird sonst überfordert und Ihre Leistungsfähigkeit baut sich ab statt auf. Außerdem können Schmerzen und Überlastungssymptome auftreten. Achten Sie daauf, Erholungs- und Regenerationsphasen einzulegen. Gönnen Sie Ihrem Körper nach einer intensiveren Krafttraining (oder Ausdauertraining) ein bis zwei Tage Ruhe. Gehen Sie beispielsweise „nur“ spazieren. Das gilt vor allem, wenn Sie Muskelkater haben.
Ein Krafttraining können Sie nicht nur im Fitnessstudio, sondern auch zuhause durchführen – das spart Zeit und Geld.
Tanzen ist ideal, um die Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit zu trainieren. Es ist viel mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Ob Salsa, Walzer oder Tango – tanzen Sie!
Männer zum sportmedizinischen Check
Wenn Sie längere Zeit kaum körperlich aktiv waren, sollten Sie unbedingt vorher einen sportmedizinischen Check beim Arzt durchführen lassen. Die Belastungsprüfung wird meist in Form einer Fahrrad-Ergometrie mit Belastungs-EKG und Blutdruckmessung durchgeführt. Die Ergebnisse liefern Hinweise darauf, wie gut Ihr Trainingszustand ist. Sinnvoll ist außerdem eine Blutuntersuchung, um die Funktion von Leber, Nieren, Fett- (Cholesterin, HDL, LDL), und Zuckerstoffwechsel zu überprüfen. Auch die Erstellung eines persönlichen Trainingsplans kann für Sportnovizen hilfreich sein.
Sport – der bewegte Männeralltag
„Für Sport habe ich keine Zeit!“ So reden sich viele Männer heraus. Dabei können Sie auch im (Arbeits-)Alltag etwas für sich tun. Integrieren Sie die Bewegung fest in Ihren Alltag. Nicht nur als Sport, sondern in Form von alltäglichen Aktivitäten. Fahren Sie Fahrrad statt Auto, gehen Sie zu Fuß zum nächsten Supermarkt oder steigen Sie Treppen statt den Aufzug zu nehmen. Positive Effekte stellen sich schon bei einer halben Stunde moderat-intensiver Aktivität an den meisten Tagen der Woche ein. Statt einer halben Stunde können sie auch dreimal zehn Minuten körperlich aktiv sein. Körperlich anstrengen sollten Sie sich für mindestens 20 Minuten an drei Tagen in der Woche.
Quelle: Broschüre „Männer in Bewegung!“, Bundesministerium für Gesundheit, www.bmg-bund.de (Abruf: 23.8.2015)