Viele Menschen mit Rheuma sind Sportmuffel. Dabei kann Bewegung die Rheumatherapie unterstützen und die Beweglichkeit verbessern – auch nach einem Gelenkersatz.
Rheuma ist kein Grund, um bewegungslos auf der Couch sitzen zu bleiben. Viele Rheumapatienten neigen aber dazu, sich körperlich mehr zu schonen, als es notwendig wäre. Dabei sei Sport für Rheumatiker, die gut medikamentös eingestellt seien, überhaupt kein Problem, betont die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh). Ohne Bewegung kommt es auf Dauer zu einem Verlust an Muskelkraft und Koordination.
Sport beeinflusst Rheuma positiv
Studien belegen, dass Sport nicht nur die körperliche Fitness verbessert und damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt. Auch auf den Verlauf der rheumatischen Erkrankung selbst hat regelmäßige Aktivität einen positiven Einfluss: Sport könne sogar die Beschwerden bei Rheuma mildern, betont die DGRh. Es gibt Hinweise darauf, dass die Anzahl und Dauer der Klinikaufenthalte von Rheumapatienten zurückgehen, wenn sie regelmäßig Sport treiben. Auch ein Gelenkersatz spricht nicht gegen Sport.
Wandern, Schwimmen, Tanzen bei Rheuma
Rheumapatienten sollten Ballspiele und Springsportarten sowie Wettkampfsport und Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko vermeiden. Die unkontrollierten Drehbewegungen und Stoßbelastungen können die Gelenke schädigen.
Gut geeignet sind dagegen Radfahren, Schwimmen, Wandern und Tanzen oder auch Nordic Walking. Wichtig ist, den Sport regelmäßig zu betreiben. Optimal für Rheumapatienten sind zweieinhalb Stunden Bewegung und Ausdauertraining pro Woche.
Rheuma – Angriff auf die Gelenke
Unter den Begriff Rheuma fallen mehr als 100 verschiedene Arten rheumatischer Erkrankungen. Fast jeder vierte Deutsche sei betroffen, schätzt die DGRh. Bei Patienten mit Rheuma greift das Immunsystem körpereigenes Gewebe in den Gelenken an. Rheuma zählt deshalb zu den Autoimmunerkrankungen. Viele rheumatische Krankheiten betreffen nicht nur das Bewegungssystem, also Gelenke, Wirbelsäule, Knochen, Muskeln und Sehnen. Je nach Krankheitsbild können auch die Haut, die inneren Organe oder das Nervensystem beteiligt sein.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie, www. dgrh.de (Abruf: 25.7.2015)